Kunstprojekt Landvermesser

ein punkt | ein ort | eine begegnung
Mit Humboldt Landvermesser und Landvermesser K. unterwegs
Ein Kunstprojekt von Klaus Eisenlohr und Johann Zeitler

Aus der Beschreibung des Projekts: “Zwei Künstler, Johann Zeitler und Klaus W. Eisenlohr, die sich schon lange mit Ortserkundungen in internationalen Großstädten wie auch Berlin beschäftigen, führen als Kunstaktion Begehungen mit Gästen und anschließendem Gespräch und Essen in Marzahn-Hellersdorf durch. Während der drei Begegnungen werden die Gäste jeweils von einem “Gastgeber”, einer Persönlichkeit aus Marzahn-Hellersdorf, geführt, der die Innensicht vertritt, dazu kommen diverse inszenierte Eingriffe, und Interventionen der beiden Künstler, im Sinne der Sicht von außen. Jede Begehung wird mit einem gemeinsamen Essen abgerundet. Außerdem findet am Beginn und am Ende eine Punktsetzung statt, in Form der Versenkung eines sowohl imaginären wie eines realen Vermessungspunktes. Den Teilnehmern aller drei Veranstaltungen wird bei der letzten Begehung ein Präsent, ein Exemplar eines Multiples als Souvenir-dans-une-Boîte (Erinnerungsbox), überreicht. Sowohl während der Recherche, wie auch während der Begehungen, aber auch in der späteren Ausstellung in der Galerie M geht es letztlich um die Erforschung und Sensibilisierung von Wahrnehmungsprozessen. Dies geschieht über den direkten Dialog, also auch mittels Photographien, Zeichnungen, Medien, Text- und Bildsammlungen, die Bezug nehmen auf die hier vor Ort lebenden Personen, auf zeitgeschichtliche Entwicklungen, und unter Einbeziehung der Bürger von Marzahn-Hellersdorf.”

Erste Begehung am Sonntag, 5. Oktober 2008

Von Marzahn Nord-West zum Matterhorn und anschließend in den 11ten Himmel.

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Marzahn – das ist für mich wie von einem anderen Stern. Ohne diese Veranstaltung wäre ich da wohl auch nie hingekommen. Ich mag ja schon das märkische Viertel nicht so sehr.

Nun gut, da bin ich also mit dem Auto 40 Minuten quer durch Berlin gefahren und habe schon auf der Autofahrt einiges von der größten Großsiedlung auf dem Gebiet der damaligen DDR gesehen. Vor 30 Jahren wurde hier begonnen, den neuen Stadtteil überwiegend aus elfgeschossigen Plattenbauten zu errichten.

Bei leider sehr regnerischen und windigem Wetter führten uns die beiden Landvermesser durch den nördlichen Teil von Mahrzahn, tatkräftig unterstützt von einem “Einheimischen”, der schon viele Jahre hier wohnt und etliches Interessante über sein Viertel zu erzählen hatte. Zwischen den geschmähten Plattenbauten gibt es doch viel Grün, vieles modernisiert, neue Balkone gebaut, mehr Farbe eingebracht, wenn auch einige Gebäude in ihrer ursprünglichen Farbigkeit erhalten geblieben sind, wie die bordeauxrot eingefärbten Waschbetonplatten, die an vielen 11-Stöckern die oberste Etage markieren.

Das schlechte Wetter war letzlich dafür verantwortlich, dass die geplante Route verkürzt wurde, weswegen ich wohl niemals erfahren werde, was es mit dem »Matterhorn« auf sich hat. Was der 11. Himmel ist, habe ich hingegen schon erfahren, denn im Frühstücksraum dieser Pension, die im 11. Stock unterbracht ist (der Frühstücksraum hingehen im Erdgeschoss), sind wir nach der Erkundungstour durch Mahrzahn herzlich bewirtet worden – die heiße Kartoffelsuppe war allen durchgefrorenen Teilnehmern sehr willkommen.

Zweite Begehung, Sonntag, 12. Oktober 2008

Gartenstadt und Großsiedlung, 
Utopien der Moderne

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Dritte Begehung am Sonntag, 9. November 2008

Von Dorf zu Dorf
Von Alt-Marzahn nach Alt-Hellersdorf

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Aus der Einladung: “Die Dritte Begehung startet in Alt-Marzahn und versucht nochmals in besonderer Weise Wahrnehmungen zu schärfen: Erstens in der Thematisierung von Sounds, Soundscapes als der Realisierung von Gegenwart, die wir vorfinden und die uns vorgetragen wird und zweitens in der Betrachtung von gebauter Vergangenheit verbunden mit der Frage, wieweit “historische Orte“ konstruierte Orte sind, und ob diese Konstrukte von Vergangenheit wichtig für unsere Verortung sind. Wir überqueren die Wuhle nach Hellersdorf und finden uns ein zum gemeinsamen Essen im Alten Hellersdorfer Krug.”

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